Real Lucky Luke....

Es war so wichtig den passenden Welpen zu diesem Namen zu finden!

Bei Tina und Ingo wohnt schon seit 2006 unser Joker, der von ganzem Herzen Ingos Hund ist und ihn tagsüber auch mit ins Geschäft begleitet. Nun wünschte Tina sich ihren Aussie, der natürlich auch der richtige Gefährte für Joker sein musste...

Es war klar, dass ein Rüde nach Westerkappeln ziehen sollte und die Voraussetzungen waren ja wirklich gut, denn es wurden fünf tolle Jungs geboren.

Nun ging es daran den Richtigen für Tina, Ingo und Joker herauszufinden.

Keinesfalls einen, der sich zu sehr von außen beeinflussen lässt, damit sich das Baby nicht den Quatsch vom großen Bruder abschaut - und davon hat Joker einiges "auf Lager", er heißt ja nicht umsonst "Funny Chap". ;-)

Dazu sollte das Kerlchen natürlich arbeitsam sein, Obedience, Agi und Besuche im Altenheim waren geplant.

Also ein Allrounder, so wie Mama Grace...

Die Kleinen waren geboren und Tina war von allen begeistert. Der Blue Merle gefiel ihr richtig gut aber auch die Roten fand sie toll. Das waren schon mal sehr gute Voraussetzungen.

Natürlich hatten Tina und Ingo als "Wiederholungstäter", den ersten Termin zum Welpen besuchen.

Tina hatte schnell einen kleinen, roten Rüden mit einem süßen braunem Fleck auf dem Bauch, auf dem Arm, der ihr sehr gefiel. Die Puppies waren ja noch sehr klein, somit waren wohl erste Anlagen zu erkennen, jedoch brauchte ich für eine gute Bewertung etwas mehr Zeit.

Daher wurde beim ersten Besuch noch keine Entscheidung getroffen, immerhin wollten wir alle, dass die Familienzusammenführung mit den Kids, den Katzen und natürlich mit Joker dauerhaft gut klappt!

In der Woche, die bis zum nächsten Besuch verging offenbarten die Welpen ein wenig mehr von ihren inneren Anlagen und in meinen Augen entwickelte sich ein anderer roter Rüde passender für die Truppe.

Als Tina uns das nächste mal besuchte, nutzte ich den Vorteil, dass sich zwei der Jungs so ähnlich sahen, dass sie für Besucher am Anfang kaum auseinander zu halten waren. So setzte ich Tina einfach den anderen Roten auf den Schoß und hoffte, dass sie "den Tausch" nicht bemerkt. Am Anfang ging mein Plan auf, Tina war begeistert von dem Kerlchen, spielte und kuschelte mit ihm. Der kleine Fratz ließ sich toll motivieren und hatte genauso viel Spaß mit Tina, wie sie mit ihm. :-)

Als der Fratz sich auf den Rücken drehte um sich das Bäuchlein kraulen zu lassen, bemerkte Tina, dass er keinen Punkt auf dem Bauch hatte, wie das Baby, welches sie beim ersten Besuch auf dem Arm hatte.

Natürlich unter der Voraussetzung, dass er sich weiter so "passend" entwickelt aber das ist ja klar.

Tina kam so oft zu Besuch, wie ihre Zeit es erlaubte und sie nahm die ewige Fahrerei gerne in Kauf.

Bei jedem Besuch wurde die Beziehung zwischen Tina und Luke intensiver und es dauerte nicht lange, da saß der kleine Rote am Tor als Tina ging und weinte ihr leise hinterher. Oh wei... Da war es um Tina geschehen! :-)

An diesem Tag hab ich Tina gefragt ob sie meine "Tauschaktion" am Anfang mitbekommen hat.

Ihre Antwort war ein klares "Ja" und sie gab mir auch gleich die Erklärung warum sie nichts dazu gesagt hat:

"Bei jedem Besuch habe ich mehr gespürt, dass dieser kleine Kerl mein Baby ist" war ihre Aussage.

Geht es besser? Nein!!!

Bereits einen Tag vor dem Abholwochenende kam Tina zu mir um bei den Vorbereitungen zu helfen. So saßen wir abends gemeinsam in der Küche und sortierten die letzten Infoblätter in die Welpenmappen als plötzlich ein kleiner, roter Rüde vor Freude quietschend in die Küche düste und an Tina hochsprang.

Es war Luke, der (weiß der Geier wie) es geschafft hatte aus dem Welpenauslauf auszubrechen und sich auf die Suche nach seiner neuen Mama gemacht hat.

Natürlich sollte er nicht "ausbrechen" und rein erziehungstechnisch hätte man ihn wortlos zurückbringen müssen, aber "sollte" und "hätte" haben wir in dem Moment aus unserem Wortschatz gestrichen.

Tina hat sich so sehr gefreut, dass der kleine Mann unbedingt zu ihr wollte, dass sie ihn mit offenen Armen empfangen hat und ich habe nur breit gegrinst.

Später hat Tina Luke wieder in den Auslauf gebracht und als wir gemeinsam am Lagerfeuer saßen hat Luke immer brav gewartet bis Frauchen ihn zu sich holte.

Es war alles vorbereitet, ein zweiter Liegeplatz war eingerichtet und die Lieblingsspielzeuge von Joker waren erst einmal in den Schrank gewandert, so dass es nicht viel zu verteidigen gab.

Joker sah das genauso, ignorierte den Neuankömmling, zeigte ihm aber deutlich, dass er nicht genervt werden will. Luke verstand die Zeichen von Joker sofort und so gab es keine Probleme zwischen den Halbbrüdern.

Schnell wurde Joker lockerer und schon bald wurde aus den beiden Jungs ein tolles Team.

Luke brachte all die Eigenschaften mit, die Tina sich gewünscht hat und war vor allem sehr auf Tina bezogen. Das hielt ihn davon ab, Joker (z.B. beim Bellen) zu unterstützen. Da holte er sich doch lieber einen Keks bei Frauchen ab und genoss das Lob.

Die "Baustellen", die in der ersten Zeit natürlich auftraten, bekam Tina gut in den Griff und heute ist sie stolz auf ihre Leistung und auf ihren tollen Hund.

Luke begleitet Tina zwischendurch ins Altenheim und erfreut die Menschen dort mit seiner lustigen Art.
Seine Grundausbildung ist soweit abgeschlossen, dass als nächstes Ziel die Begleithundeprüfung ansteht und zu Hause sorgt er dafür, dass den Zweibeinern bei der Gartenarbeit nicht langweilig wird. ;-)

Natürlich stehen regelmäßig Besuche bei den Pferden auf dem Programm und sportlich halten die Beiden sich mit Obedience und Agility fit.

Ich bin einfach nur glücklich, dass Tina ihren Hund und Joker seinen Kumpel gefunden hat!

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